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Niedersächsisches Museum  für  Kali- und Salzbergbau
Empelde und das Salz

              
Die Bedeutung von Salz für Empelde 

Das älteste schriftliche Zeugnis von Empelde ist verknüpft mit der berühmten Benediktinerabtei Corvey bei Höxter, die um 822 gegründet wurde, nachdem Karl der Große das Land der Sachsen nach blutigen Kämpfen unterworfen hatte. Die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Klöstern als Kulturträgern damaliger Zeiten und den Bewohnern des Sachsenlandes fanden in einigen Urkunden ihren Niederschlag. So stellen diese ältesten schriftlichen Zeugnisse für etliche Orte in Niedersachsen die ersten Namensnennungen dar. Neben anderen Urkunden bezeugt eine im Jahre 840 angefertigte Urkunde, dass dem Kloster Corvey ein Herrenhof in Empelde (Amplithi) übereignet wurde. Wenn auch das Alter eines Ortes heute nach seiner ersten urkundlichen Erwähnung angegeben wird, steht auf Grund vorgeschichtlicher Untersuchung fest, dass der Ort Empelde noch etwa 600-700 Jahre älter ist als seine erste schriftlichen Erwähnung. Aus anderen Zeugnissen ist zu erkennen, dass Empelde schon 830 ein bekanntes Dorf war, dessen Bedeutung besonders auf der Salzgewinnung beruhte. Die Gewinnung des kostbaren Mineralsalzes erfolgte damals aus salzhaltigen Quellen, welche allerdings später versiegten.

Betrug die Einwohnerzahl von Empelde 1821 noch gerade mal 257 Köpfe, so betrug sie nach Abteufen und Inbetriebnahme des Schachtes des Kaliwerkes Hansa 1905 schon 754 Einwohner. 1939, vor Ausbruch des Krieges, zählte man schon 1762 Einwohner. Nach dem Zusammenbruch 1945 mussten viele Deutsche ihre Heimat im Osten verlassen. Millionen wurden so heimatlos und versuchten mit Tecks oder in Transporten in die Bundesrepublik zu gelangen. Um den Flüchtlingsstrom in geordnete Bahnen zu lenken, wurde im Sommer 1946 in Empelde das ehemalige Fabrikgelände der Dynamit AG zum Flüchtlingslager umfunktioniert. Das Fabrikgelände wurde nach dem Kriege demontiert und als Unterkunft für Fremdarbeiter eingerichtet. Nach Abzug der Fremdarbeiter fanden dann zehntausende von Flüchtlingen hier eine notdürftige Bleibe. Unter diesen Flüchtlingen waren auch viele Bergleute aus dem Osten, aber auch Handwerer und Kaufleute. Für viele von ihnen wurde das Kaliwerk Hansa in Empelde der erste Arbeitsgeber, für manche bis zur Rente. Man blieb in Empelde, baute evtl. ein Häusschen oder besaß einen Schrebergarten. Mit der Produktivität des Werkes wuchs auch die Einwohnerzahl. Zählte man 1955 schon 4406 Mitbürger, so waren bei Stillegung des Werkes 1973 ca. 8500 Einwohner ansässig. Diese Stillegung war aber für Empelde kein Stillstand, denn mit der Ansiedlung neuer Gewerbetreibender und Industrien und einer verbesserten Infrastruktur ging die Einwohnerzahl nochmals in die Höhe.

Heute leben in Empelde knapp 12 000 Einwohner, und der Salzstock unter Empelde erfährt durch die Gas-Kavernen eine neue Nutzung. 





Bild Hansa
     Das Werk Hansa  1958

Bild Modell
   Modell  Salzstock unter Empelde

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   Lageplan der Gas-Kavernen heute

                     
       
       
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